Leseproben
Ich liess die Augen umherschweifen und mein Blick fiel auf ein Buch, das auf einem der Regale lag. 'Das Jahrtausend Newtons (31. Jhrtsd.)' lautete der Titel.
"Was ist das?" fragte ich den Professor.
"Eine Beschreibung von Newtons Zeitalter."
"31stes Jahrtausend? Newton lebte doch vor drei Jahrzehnten!"
"Selbstverständlich!" Der Professor lachte. "Sciencefiction, weiter nichts. Der Autor geht davon aus, dass die Geschichte sich ständig wiederholt, und Newton im 31sten Jahrtausend wieder dran sein wird."
"Reiner Unsinn also?"
"Wahrhaftig. Aber ein Physiker darf Freude an Sciencefiction haben, nicht wahr?"
Auszug aus dem Kapitel 'Der erste Verdacht'.
Monsignore Bellini schaute auf und sagte dann: "Ihr seht, wir haben eine Solar-Quarzuhr aus dem 15. Jahrhundert in unserem Archiv. Und es gibt dort noch viele weitere Kuriositäten." Die beiden Amerikaner sagten nichts, so dass Bellini fortfuhr: " Der damalige Verhörrichter hatte Hemmungen, ein Wesen von höherer Geburt zu foltern. Er schrieb ein geheimes Zusatzprotokoll, und das Richtergremium gab sich damit zufrieden, dass Galilei halbherzig widerrief." Bellini legte das Blatt zurück.
Auszug aus dem Kapitel "Rom"
Ich will also keine Lebensbiographie verfassen, sondern mich darauf beschränken zu erzählen, wie ich in den ersten Tagen meiner Ankunft Gott fand. Denn obschon ich in meinem bisherigen Bericht sehr detailliert all die Hinweise auf Gott darstellte, die es in der langen Geschichte der Menschheit gibt, werden die meisten Leser immer noch nicht erkannt haben, wo sich Gott manifestierte.
Daniel von Arx in 'Jenseits dieser Zeit'.
"Also hat der Mensch einen freien Willen?"
"In dem kleinen Bereich des Bewusstseins schon."
Daniel von Arx im Gespräch mit Tom Knox in 'Jenseits dieser Zeit'
"Ich habe ausgerechnet, wie lange es dauern würde, bis nach dem statistischen Zufallsprinzip der Mensch entstanden ist."
"Wie lange?"
"Jedenfalls viel länger als die 4 bis 5 Mia. Jahre, seit es Leben auf der Erde gibt."
"Also ist es nach der mathematischen Statistiklehre gar nicht möglich, dass der Mensch in dieser Zeit gewissermassen durch zufällige Mutationen entstanden ist?"
"Nein."
" Wie kommst du überhaupt darauf, so etwas auszurechnen?"
"Siehst du denn nicht?" antwortete Michael. "Das ist der mathematische Beweis, dass irgendein ordnendes Prinzip bei der Entwicklung der Erdenbewohner mitgeholfen hat. Das ist eigentlich der mathematische Beweis für die Existenz von Gott."
aus dem Kapitel 'Gespräche mit meinem Bruder Michael'
Gott hat mich ermuntert, diesen Bericht zu schreiben. Er hat dabei allerdings mit den Augen gezwinkert und gemeint, ich fände ohnehin niemanden, der ihn verbreiten würde. Welche Weisung hätte er mir gegeben, wenn er gewusst hätte, dass die Publikation tatsächlich erfolgt? (...) Nicht dass ich gläubig wäre, wie ihr jetzt denkt - im Gegenteil. Trotzdem, es war Gott persönlich. Ihr werdet sehen.
Auszug aus dem Prolog
Gerade als ich aufstehen und gehen wollte, flimmerte der Bildschirm erneut. Erstaunt blickte ich auf. Das Bild zeigte die Küche eines Hauses des vorigen Jahrhunderts. Es gab ein tiefes Waschbecken mit fliessendem Wasser. Auf einem Holzofen dampfte ein Kessel, und erstaunlicherweise sah man sehr viele Reagenzgläser, Behälter und chemisches Besteck wie in einem alten Labor. Ins Bild trat eine Dame mittleren Alters. Sie hatte kurze Haare und tiefe, intellligente Augen. Sie blickte in die Kamera und sagte: "Besten Dank, Alfred, für deine Mitteilungen und Grüsse. Es freut mich immer, etwas von alten Kameraden zu hören. Du in Afrika! Das kann man sich hier bei uns gar nicht vorstellen. Zur Zeit, in der ich lebe, ist Afrika ein unerforschtes Gebiet, eine 'Terra incognita', in die sich bisher nur einige Abenteurer vorgewagt haben.
aus dem Kapitel 'Die dritte Diskette'
Die Wissenschaft hat im Lauf der Jahrhunderte immer weniger Raum für eine höhere Macht gelassen und Gott immer weiter zurückgedrängt. Gegenwärtig liegt er zeitlich vor dem Urknall.
Tom Knox in 'Jenseits dieser Zeit'
Anstelle von Bibliotheken waren Datenbanken getreten. Die weltweite Kommunikation förderte den sofortigen Zugriff und ermöglichte, dass jeder Forscher nahtlos an frühere Erkenntnisse anknüpfen konnte. So wurde vermieden, dass die Grundlagenarbeit mühsam wiederholt werden musste. Die Forschung war zudem wie nie zuvor systematisiert worden. Dauerte es früher Jahrhunderte, um von einer epochemachenden Entdeckung zur anderen zu gelangen, so waren heute die Intervalle merklich zusammengeschrumpft. Zum Beispiel wurden die Zeitspannen zwischen den grossen physikalischen Entdeckungen immer kleiner - von Euklid, zu Newton, zu Einstein - und in der Neuzeit jagten sich die berühmten Namen geradezu. Infolgedessen wurde die Menschheit überflutet von neuen Erkenntnissen und technischen Neuerungen. Die Geschwindigkeit des Wandels nahm rapide zu. Das galt nicht nur für den Menschen und seine Umgebung, sondern auch für die Organisationen der Menschen, indem sich die Strukturen des Zusammenlebens, der Firmen und sogar der Staaten ständig änderten, immer wieder erneuert und angepasst wurden. Es galt sogar für den Wechsel der Zeitalter; hatte das Agrarzeitalter noch einige Jahrtausende gedauert, so schrumpfte das Industriezeitalter auf einige Jahrhunderte, das Dienstleistungszeitalter sogar nur auf einige Jahrzehnte, und das Zeitalter der Kommunikation hatte eben erst begonnen.
Woher diese Beschleunigung? Wer oder was hatte sie ausgelöst?
aus dem Kapitel 'Der Entwicklungshelfer'